Behörden, Marketingfirmen und andere können gezielt Informationen über Online-Gewohnheiten erfassen oder kaufen
Unter normalen Computernutzern ist es nicht weit verbreitet, dass die Daten von Internetnutzern auf viele verschiedene Weisen erfasst und gesammelt werden. Zudem kann man nicht sicher sein, wann und wie es geschieht. Probleme mit den Praktiken bei der US-Regierung und dem Datenschutz wurden zuerst durch Edward Snowden an die Öffentlichkeit getragen, als er die Massenüberwachungsaktivitäten der NSA aufgedeckt hatte. Als Antwort wurden von vielen Online-Diensten die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung übernommen.
Der Datenschutz wurde allmählich ernster genommen, aber Regierungen und Strafverfolgungsbehörden haben immer noch ihre Möglichkeiten. Der Einsatz von Technologien, die die Privatsphäre schützen, liegt jedoch an den Computernutzer selbst. Es gibt viele Möglichkeiten seine Anonymität zu gewährleisten, sowie Tracking und Protokollierung zu verhindern. Es gibt aber genauso viele Probleme mit Dienstanbietern, deren Sicherheit und Datenschutzssoftware.
Dass man seine Daten vor Hackern, Spionen und Malware-Erstellern schützen muss, ist ziemlich offensichtlich, denn man kann sich nie sicher sein, was der Angreifer hiermit im Sinn hat. Wie im Falle der USA ersichtlich, kann auch die Regierung dubiose Absichten und Ziele hegen, wenn es um die Datenerfassung seiner Bürger geht.
Selbst wenn Sie der Meinung sind, dass Sie vor der Regierung nichts zu verbergen haben, können Strafverfolgungsbehörden auf mehr zugreifen, als Sie denken. Es muss ein Gleichgewicht geben, wenn es um den Schutz der Privatsphäre und persönlicher Daten geht. Im Laufe der Jahre hat es sich leider nicht zum Besseren entwickelt.
Unzählige Zensuren und Blockaden in Kommunikationswegen tragen zu einem globalen Überwachungsstaat bei, in dem die Privatsphäre zu einem Luxus, nicht zu einem Recht wird. Alles, vom Surfen im Internet bis hin zu mobilen Geräten, kann die Privatsphäre und unsere Sicherheit gefährden. Die sich immer noch ändernden Regeln zur Datenerfassung, die Anbieter, deren Aktionen sind heutzutage nicht ohne weiteres vertrauenswürdig.
Welche Daten können über Sie protokolliert und gesammelt werden?
„Daten“ ist ein sehr allgemeiner Begriff und kann ein breites Spektrum an Informationen umfassen, die sich bezüglich der Privatsphäre jedoch in zwei Bereiche unterteilen lassen: persönlich identifizierbare Informationen bzw. personenbezogene Daten und nicht-personenbezogene Informationen. PII umfassen hauptsächlich die Heimadresse, den Namen, die E-Mail-Adresse, die Telefonnummer, das Geburtsdatum, den Familienstand, Angaben zur Sozialversicherungsnummer, zum Gesundheitszustand und zu Verwandtschaft, Bildung, Beschäftigung.
PII sind Informationen, die normalerweise während eines Datenlecks oder durch Phishing-Kampagnen oder kompromittierte Konten gestohlen werden. Diese Informationen werden verwendet, um Identitäten zu stehlen und andere bösartige Aktionen durchzuführen, wenn sie in die falschen Hände gelangen. Die Daten werden von den Benutzern selbst ausgefüllt, da sie sie bei der Registrierung auf bestimmten Plattformen oder für ärztliche Versorgung angeben müssen.
Andere Informationen wie Surfgewohnheiten, Vorlieben und regelmäßig besuchte Webseiten können vom Internetanbieter überwacht oder von Dritten gehijackt werden. Diese Daten werden mithilfe von Cookies und Plug-ins im Browser ausspioniert, welche die Aktivitäten über viele Webseiten und Plattformen hinweg verfolgen. Solche Praktiken gelten als in die Privatsphäre eingreifend.
Dubiose Praktiken bei der „weniger legalen“ Datenerfassung
Manche Informationen können aufgrund von speziellen Beziehungen zwischen Ländern gesammelt werden. Die Überwachung durch die Regierung wirkt sich auf viele Menschen aus, auch wenn sie sich nicht an gefährlichen Aktivitäten beteiligen. Illegale Überwachung ist schlimm, weil man keine Möglichkeit hat, sich der Überwachung zu entziehen. Die gesammelten Informationen können an andere Parteien weitergegeben oder gestohlen werden. Die Konsequenzen hiervon trägt man jedoch selbst.
Leider kann solch eine Massenüberwachung auch Probleme in Bezug auf Terrorismus auslösen. Besonders dann, wenn Unbefugte Zugang zu Informationen über Personen, Gruppen oder Unternehmen erhalten. Wenn es um Einwanderer oder Auswanderer geht, ist die Gefahr hinsichtlich der Verfolgung durch die Strafverfolgungsbehörden real. Die Verfolgung durch die Regierung kann zu direkten und gezielten Angriffen auf Personen aus anderen Ländern führen. Solche von den Strafverfolgungsbehörden gesammelten Daten können ebenfalls zur Monetarisierung persönlicher Informationen, einschließlich Standort- und Personendaten, verwendet werden.
Informationen, die von Werbetreibenden, betrügerischen Online-Seiten, der Regierung und Drittfirmen gesammelt werden, können überall landen:
- Daten werden online verkauft/weitergegeben, wenn Werbetreibende oder böswillige Angreifer Informationen für ihre Kampagnen benötigen;
- Informationen werden für geschäftliche Zwecke genutzt, wenn Werbematerial auf der Grundlage bestimmter Vorlieben und Gewohnheiten erstellt wird;
- Daten werden Regierungsbehörden bereitgestellt, wenn bestimmte Informationen benötigt werden, um ein Profil der Bürger zu erstellen und ihre Präferenzen zu erfassen.
Öffentliches WLAN ist für die Privatsphäre und Sicherheit riskant
Öffentliches WLAN ist bequem und äußerst nützlich. Allerdings gefährdet ein solcher Dienst auch die Privatsphäre und die Sicherheit. Man benötigt keine Authentifizierung, um auf das Internet zuzugreifen, das gleiche gilt insbesondere für Cyberangreifer, wodurch die Gefahr auf Man-in-The-Middle-Angriffe und andere bösartige Aktivitäten besteht.
Denn Angreifer können durch öffentliche Hotspots auf das Gerät gelangen und Informationen stehlen, Aktivitäten belauschen, den Datenverkehr manipulieren und auf bösartige Webseiten umleiten. Der Angreifer kann nämlich auf jegliche über den WLAN-Hotspot gesendete Informationen zugreifen, dazu gehören E-Mails, Finanzinformationen, Kontoangaben, persönliche Daten.
Darüber hinaus können Angreifer absichtlich WLAN-Hotspots einrichten, um einen beliebten kostenlosen Hotspot nachzuahmen und auf einfache Weise Daten von Personen zu stehlen, die sich mit dem Internet verbinden. Wenn Sie das Internet außerhalb Ihrer Wohnung benötigen, verwenden Sie stattdessen die mobile Verbindung, die auf Ihrem Mobilgerät bereitgestellt wird. Sie können Ihr Mobiltelefon zum Beispiel auch als Hotspot einrichten, um Ihren Laptop oder ein anderes Gerät damit zu verbinden und dort Internet verfügbar zu machen. Sie können Ihren persönlichen Hotspot als privat einstellen und wie gewünscht einrichten.
Reduzieren Sie Risiken bezüglich der Internetverbindung mit einem VPN
VPN oder Virtuelle Private Netzwerke ermöglichen es, öffentliche WLAN-Hotspots zu nutzen und sich dennoch sicher und anonym ins Internet einzuloggen, denn sie gewährleisten die Datenverschlüsselung, wenn Informationen während der Online-Sitzung gesendet und empfangen werden. Der Schutz durch ein VPN bietet Privatsphäre im Internet und hilft die persönlichen Daten zu sichern, die übertragen werden, während man mit einem öffentlichen oder „nicht so sicheren“ WLAN verbunden ist.
VPN-Software ist die Lösung für einen sicheren und geschützten Raum im Internet, welches im Allgemeinen nicht besonders sicher ist. Ihr Standort und Ihre IP-Adresse wird durch die Software versteckt. Viele Benutzer verlassen sich auf solch eine Software, weil sie aufgrund der Änderung der IP das Geoblocking umgehen können und somit auf Anwendungen und Webseiten, die in ihrem Land eingeschränkt sind, zugreifen können.
Außerdem wurde diese sichere Internet-Option populärer, als die Massenüberwachung zu einem ernsten Problem wurde. Benutzer hatten einen stärkeren Wunsch für den Schutz ihrer Daten und ihrer Privatsphäre. Es gibt jedoch auch einige Probleme mit VPN-Diensten, da einige von ihnen Protokolle erstellen, die Informationen über die Gewohnheiten und sogar persönliche Daten enthalten.
Unter anderem können diese Informationen von einem VPN-Provider in einer Logdatei protokolliert werden: Browserverlauf, DNS-Abfragen, IP-Adresse, Traffic-Ziel, Metadaten. Der Provider kann auf alle Einzelheiten über die von Ihnen besuchten Webseiten zugreifen und Protokolle über diese Seiten erstellen, sowie die darauf verbrachte Zeit. Die IP-Adresse, die mit Ihrer Internetverbindung und Ihrem Wohnort verknüpft ist, ist zugänglich. Anwendungen, die Sie auf Geräten installiert haben, können protokolliert werden, unabhängig davon, ob Sie das Programm legal oder illegal heruntergeladen haben.
Sensiblere Daten wie Benutzernamen, Passwörter, Bankkontonummern, Kreditkartennummern, die Sie in verschiedenen Feldern eingeben, werden ebenfalls protokolliert. Daten, die Sie heruntergeladen oder hochgeladen haben, werden ebenfalls aufgezeichnet, Gigabytes und Megabytes werden gezählt und in der Logdatei gespeichert.
Darüber hinaus bezahlt man für den VPN-Dienst und diese Daten werden auch erfasst. Wenn Sie sich auf eine solche Software verlassen, um sich mit Ihrem Bankkonto, PayPal oder einem anderen Konto zu verbinden, werden Ihre Anmeldedaten und andere Details aufgezeichnet und können später gegen Sie verwendet werden. Allerdings sind nicht alle VPN-Dienste so. Sie können einen VPN-Anbieter wählen, der keine Protokolle erstellt (gerne als No-Log-VPN bezeichnet) und so sicherstellen, dass Ihre Verbindungen privat und sicher bleiben.
Was ist ein No-Log-VPN und warum brauchen Sie es?
No Log bedeutet, dass der VPN-Anbieter keine Protokolle über die im virtuellen privaten Netzwerk gesendeten Informationen erstellt. Es werden keine persönlichen Daten gespeichert und der Softwareentwickler und Dienstanbieter hat keinen Zugriff auf Einzelheiten darüber, wo Sie online gehen oder was Sie herunterladen oder suchen. Dies gewährleistet Anonymität und schützt vor jedermann, auch vor dem VPN-Anbieter.
VPN-Entwickler verlassen sich auf diese Technik. Wenn Sie also dem Dienst vertrauen, können Sie sicher sein, dass beim Internetsurfen alle Daten verschlüsselt und geschützt sind. Die meisten Anbieter von VPN-Software sind der Ansicht, dass No Log die Standardpraxis ist. Es wird keine Datenbank mit persönlichen Daten über den Benutzer aufgebaut und es gibt somit auch keinen Datenverkauf an Dritte.
Wenn Sie sich für einen VPN entscheiden, der No-Log-Dienste anbietet, erfasst und speichert dieser keine Daten über Sie. Im Falle von möglichen Hackerangriffen und Datenlecks dürften keine Informationen in einer VPN-Datenbank gespeichert sein. Wenn ein solcher Server gehackt wird oder ein Leck hat, könnte dies unter anderen Umständen Konsequenzen für Ihre persönlichen Daten haben.
Dies ist ein wichtiges Thema für die Wahl des besten VPN-Dienstes. Bezahlte Dienste und Premium-Versionen bieten immer mehr Optionen und Funktionen für den Benutzer, so dass ein kostenloses VPN ggf. langsamer ist, begrenzte Funktionen und Bandbreitenkapazität zur Verfügung stellt. Wenn die VPN-Software Geld kostet, können Sie höchstwahrscheinlich mehr Geräte betreiben, sowie die Datenerfassung und das Sharing steuern.
Bei der Auswahl eines VPNs, sollten Sie einige Faktoren in Betracht ziehen, wenn es um die Sicherheit und den Datenschutz geht:
- No-Log-Policy. Dies ist das wichtigste Feature, denn Sie wählen einen VPN, um Ihre Privatsphäre im Internet zu schützen. Ohne diese Funktion ist dies nicht möglich.
- Geschwindigkeit. Sie benötigen eine Verbindung, die die Geschwindigkeit Ihres Internets nicht verringert. Bei einer gemeinsam genutzten IP kann die Geschwindigkeit etwas niedriger sein, aber das VPN sollte keine Probleme verursachen.
- Deckung. Ein VPN-Dienst bietet viele Standorte zur Auswahl, Sie sollten so viele Server wie möglich zur Verfügung haben. Wenn der Provider weniger als 50 Server anbietet, ist er nicht der beste. Je mehr Standorte Sie zur Verfügung haben, desto mehr Möglichkeiten haben Sie auf eingeschränkte Inhalte zuzugreifen.
- Datenschutz. Sie müssen sich vergewissern, dass der von Ihnen verwendete VPN-Dienst die beste und aktuellste Verschlüsselung verwendet.
- Bandbreite. Eine begrenzte Bandbreite ist besonders schlimm, wenn man einen Film oder eine Serie streamen möchte und dieser einfach stoppt. Suchen Sie also nach einem Anbieter, der die Bandbreite nicht begrenzt.
- Preis. Wenn es um Software geht, möchten Sie als Kunde natürlich den besten Service zum niedrigsten Preis erhalten. Es gibt viele Pläne, Optionen und allerlei zuverlässige Anbieter. Recherchieren Sie, bevor Sie sich festlegen.